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(58) Hochmut kommt vor dem Fall: Indien und das Ende

Nach Indien. Aber Warum?

Insgesamt folgte das Heer noch Alexander, auch wenn die Loyalität, wie wir gesehen haben, erste Brüche bekommen hatte. Wir fragen uns, was ihn nun dazu trieb, weiter zu ziehen. Indien lockte ihn. Das Land war für die Menschen aus Griechenland eher ein mystischer denn ein geographischer Begriff. Was trieb Alexander dazu, weiter zu ziehen? Meinte er, er brauche militärische Erfolge, um seine Autorität zu sichern? Oder war es schlicht Hybris eines Menschen, dem bisher alles gelungen war? Warum sollte er die ununterbrochene Erfolgskette abbrechen? Oder trieb ihn der Forschergeist, unbekanntes Terrain zu erobern? Sagenumwobene Berichte über Indien, wo es Einhörner mit roten und Menschen mit Hundeköpfen geben sollte, mögen seine Abenteuerlust gekitzelt haben. Und hinter Indien lag wohl nur noch der Okeanos, das Meer, dass die bewohnte Erde umschließt. Das klang schon verlockend für einen Mann wie Alexander, der bisher alles erreicht hatte. Wir wissen nicht, was seine wirklichen Gründe waren, vielleicht hatte er einfach auch nur keine gute Idee, was er denn sonst machen könnte.

 

Logistik

Knapp 120.000 Soldaten sollen sich auf den Weg gemacht haben, der Heereszug mag eine Länge von 70 Kilometern gehabt haben, also eine Länge wie etwa von Hamburg nach Lübeck. Es waren ja auch nicht nur Soldaten unterwegs, der Tross folgte mit Schreibern, Technikern, Prostituierten und Familien der Soldaten. Viele der Kämpfer hatten unterwegs Frauen aus den besetzten Gebieten geheiratet. Dabei achtete Alexander schon darauf, dass die Soldaten viel selbst trugen, um den Begleitzug zu verkleinern und die Geschwindigkeit zu erhöhen. Bis zu 55 Kilometer am Tag sollen so bewältigt worden sein, das ist das Acht- bis Zehnfache dessen, was die heute oft empfohlenen 10.000 Schritte pro Tag bringen. In schwierigerem Gelände ging es sicherlich langsamer voran. Eine Vorhut war beauftragt, gute Rastplätze zu finden, wo die Soldaten ihre Zelte errichten und die Tiere weiden konnten. Zudem musste bei der einheimischen Bevölkerung Proviant für alle besorgt werden. Um hier nicht zu abhängig zu sein, organisierte Alexander Nachschublinien bis in die westlichen Reichsteile. So sorgte er auch für die immer wieder notwendige Auffrischung mit neuen Soldaten. Die Logistik eines solchen Heereszuges zu organisieren, würde auch manche der heutigen Experten an den Rand der Verzweiflung bringen.

 

Über Afghanisten zum Indus

326 v. Chr. ging es los, acht Jahre nach dem Übergang am Hellespont. Erste Station war Kabul. Afghanistan war schon damals kein einfaches Pflaster. Der Gegner war jetzt nicht mehr das große Perserreich, sondern es ging gegen viele kleine Stammesgebiete, die sich häufig einer Guerilla-Taktik bedienten. Alexander reagierte hier nicht mit dem Großmut, den er allerdings eigentlich hauptsächlich gegenüber den Persern gezeigt hatte, sondern in hoher Brutalität. Er sah die Gegner nicht mehr als gleichwertig an. Sie hatten somit auch keinen Anspruch auf seinen Respekt und die entsprechende Rücksichtnahme. Von Kabul aus ging es Richtung Indus. Wenn wir uns die heutigen Berichte aus Afghanistan anschauen, haben wir einen Eindruck von der häufig unwirtlichen Gegend, durch die das Heer ziehen musste.

 

Am Indus traf Alexander auf einen Herren namens Ambhi (reg. 326 bis 316 v. Chr.), seines Zeichens König von Taxila. Dieser war schlau genug, sich sofort der Übermacht zu ergeben. Taxila war im 6. Jahrhundert v. Chr. die Hauptstadt des Reiches Gandhara gewesen, bevor es von den Persern unterworfen wurde. Zur indischen Geschichte kommen wir ja irgendwann noch, vielleicht begegnen wir Gandhara da erneut. Taxila liegt 35 Kilometer nordwestlich von Islamabad im Punjab, einer heute noch zwischen Indien und Pakistan umstrittenen Region an der Südflanke des Himalaya.

 

Nicht alle Herrscher der Kleinreiche dieser Region folgten Ambhis Beispiel. Schon Poros (gest. zwischen 321 und 315 v. Chr., reg. vor 326 bis etwa 321 bis 317 v. Chr.), König von Pauravas, dem nächsten dieser Reiche, sah dies anders und stellte sich Alexander entgegen. Zwar hatte er letztlich keine Chance und wurde im Mai 326 v. Chr. in der Schlacht am Hydaspes besiegt. Auch wenn der Gegner nur über ein verhältnismäßig kleines Königtum zwischen den Induszuflüssen Hydaspes (heute heißt dieser Fluss Jhelam) und Akesines (heute Chanab) herrschte, konnte er doch mehr als 30.000 Kämpfer aufbieten. Erschreckend waren für Alexanders Makedonen insbesondere die vielen Kriegselefanten. 100 bis 200 sollen es gewesen sein. Alexander konnte seine Truppen aber darauf einstellen. Mit Speerwürfen wurden die Elefantenführer ausgeschaltet, die Tiere selbst an Rüssel und Beinen verletzt, so dass sie in Panik gerieten und sich gegen die eigenen Leute wendeten. Durch geschickte Manöver überlistete Alexander Poros und entschied die Schlacht für sich. Diesmal zeigte er sich im Anschluss wieder einmal generös und beließ Poros sein Reich als Vasallenstaat Alexanders. Vielleicht haben ihn die Größe des Heeres und die Tapferkeit des Gegners doch beeindruckt. In der Nähe gründete er noch die Stadt Alexandreia Bukephalos, die er nach seinem wohl in der Schlacht gestorbenen Pferd benannte. Man vermutet, das heutige Jhelam ist auf den Mauern dieser Stadt gegründet.

 

Es reicht…

Alexanders nächstes Ziel war Magadha, dass weiter im Osten am Ganges lag, etwa 1.500 Kilometer entfernt. Was ihn genau motivierte, in diese Richtung zu ziehen, wissen wir nicht, vielleicht der Drang, den weltumspannenden Okeanos zu erreichen. Die Zeit für einen Eroberungszug durch Nordindien war allerdings eher ungünstig. Der Monsun ließ die Flüsse anschwellen, der Akesines hatte eine Breite von zweieinhalb Kilometern und durch die Wassermassen gefährliche Strömungen. Viele Soldaten kamen bei der Überquerung ums Leben. Es war erst der erste von vielen Flüssen, die auf dem Weg lagen. Bis zum Hyphasis (heute Beas, kurz hinter der pakistanisch-indischen Grenze zwischen Amritsar und Jalandhar) schafften sie es. Dann meuterten die Truppen.

 

Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht. So geht ein altes deutsches Sprichwort. Das konnte Alexander natürlich noch nicht kennen, also werden wir ihn nicht zu sehr dafür verurteilen, dass er den Bogen überspannt hatte. Er wäre nicht Alexander, wenn er das gleich eingesehen hätte. Als ihm seine Offiziere den Befehl verweigerten, trat er vor die Truppe und verkündete, dass er weiterziehen wolle, dann eben nur mit denen, die ihm freiwillig folgen. Die anderen könnten heimkehren und zu Hause erzählen, dass sie ihren König im Stich gelassen hätten. Auch dieser Appell an die Ehre zog nicht. Die Entfremdung der Soldaten von ihrem Feldherrn war mittlerweile zu groß, der Sinn des Zuges keinem mehr klar. Nur noch ein Sechstel des Heeres bestand aus Makedonen, es war ein Söldnerheer. Alexander verstand nun endlich. Um sein Gesicht zu wahren, ließ er Tiere opfern, aus deren Eingeweiden sich klar lesen ließ, dass die Götter gegen das Weiterziehen waren. Da konnte dann selbst ein zum Halbgott stilisierter Alexander nicht gegen an. Auch wenn wir nicht wissen, welche Tiere geopfert wurden: "Schwein gehabt", mag der ein oder andere gedacht haben. Es wurde aber nicht einfacher.

 

Zurück

Alexander beschloss, den Rückweg entlang des Indus zu nehmen, von dem er annahm, dass er einer der Quellflüsse des Nil wäre. Die Inder erzählten ihm zwar, dass der Fluss ins Meer mündet, aber das ließ ihn seine Pläne nicht ändern. Wenn ihm der östliche Okeanos verwehrt blieb, dann wollte er zumindest den südlichen erreichen. Man nimmt, was man kriegen kann. Doch erst führte er das Heer zurück zum Hydaspes, das eroberte Land zwischen dem Akesines und dem Hyphasis überließ er generös Poros, es hatte für ihn keinen Wert mehr, da es kein Hinterland für weitere Vorstöße war, das man gerne ruhig wissen will.

 

Im September 326 v. Chr. erreichten die Truppen seine Neugründung Alexandreia Bukephalos, wo Alexander 800 Schiffe für den Truppentransport über die Flüsse nach Süden bauen ließ. Dort war mittlerweile auch Verstärkung eingetroffen, 15.000 Mann, die er jetzt eigentlich nicht mehr brauchte. Im November brach man auf, nicht alle Soldaten passten auf die Schiffe, der Rest musste am Ufer marschieren. Das klingt anstrengender, war aber auch sicherer. Viele Schiffe kenterten in den Stromschnellen, viele Menschen kamen dabei ums Leben.

 

Dasselbe wäre Alexander selbst auch fast passiert, nicht im Fluss, sondern im Kampf. Auch bei dem Zug flussabwärts ließ er es sich nicht nehmen, die Völker, deren Gebiet sie durchqueren, zu unterwerfen. Meist gelang dies auch ganz gut, in Malli wurde es schwieriger. Alexander zog mit 12.000 Mann gegen eine Festung der Maller, bei der Erstürmung traf ihn ein Pfeil in die Brust und durchbohrte seine Lunge. Mit Glück überlebte er, erholte sich aber nie mehr vollständig.

 

Auch der weitere Weg nach Süden war beschwerlich, jeder Herrscher wollte bezwungen sein. Mit Einsetzen des Monsuns erreichte das Heer im Jahr 325 v. Chr. endlich die Mündung des Indus und den Indischen Ozean. Ein Viertel des Heeres konnte nun mit der Flotte gen Westen und damit in Richtung Heimat segeln, für drei Viertel hieß es, weitermarschieren. Die Flotte zu nutzen, hatte auch einen profan wirtschaftlichen Hintergrund. Wenn es gelang, einen Seeweg vom Indus nach Westen zu finden, bedeutete dies, dass die fernöstlichen Gewürze viel schneller und billiger in den Mittelmeerraum gelangen könnten.

 

Auch wenn Alexander in den eroberten pakistanischen Provinzen Veteranen zurückgelassen hatte, die dort ihre Heimat finden sollten, währte die Unterwerfung unter seine Oberhoheit nicht lange. Kaum war der Heereswurm verschwunden, schüttelten die Einheimischen die makedonische Herrschaft ab. Es mag sein, dass so mancher der zurückgelassenen Krieger die Auslegeware für sein neues Haus noch nicht ausgesucht hatte, als es ihm schon an den Kragen ging.

 

Alexander wählte nun den kürzesten Weg nach Westen. Dieser verlief meist in der Nähe der Küste und ermöglichte es, das Hinterland für die neue Gewürzroute sichern zu können. Der kürzeste Weg ist leider nicht immer der einfachste, insbesondere wenn er durch die Wüste von Belutschistan führt. 60 Tage quälte sich das Heer, viele kamen um. Hitzschlag, Erschöpfung, Verdursten, Schlangenbisse – es gibt in solchen Gegenden eine Vielzahl von Möglichkeiten. Man vermutet, dass Alexander auf diesem Wüstenmarsch mehr Menschen verloren hat als in all seinen Schlachten zusammen. Im Dezember erreichte er sicheres persisches Terrain. In Susa, der alten Hauptstadt Elams im Schwemmland des Deltas von Euphrat und Tigris, stieß er wenig später auf die Flotte, die unter ihrem Kommandanten Nearchos (um 360 bis nach 314 v. Chr.) die Fahrt unversehrt überstanden hatte.

 

Und nun?

Im Zweistromland angekommen, musste Alexander überlegen, wie es weitergehen sollte. Seit seiner Thronbesteigung war er nur als Feldherr unterwegs gewesen und hatte sich mit dem persischen Reich ein riesiges Gebiet mit einer hoch entwickelten Kultur unterworfen. Wir haben schon gesehen, dass er bemüht war, nicht nur persische Soldaten und Offiziere sondern auch persische Titel und Rituale in seine Herrschaft zu integrieren, nicht nur zur Freude der makedonischen Stammmannschaft. So wurde sein General Ptolemäus (etwa 367 bis 282 v. Chr., reg. 305 bis 282 v. Chr.) plötzlich Vorkoster, ein Job, den er sicher nicht in seiner Lebensplanung hatte. Später wurde er als Ptolemäus I. Soter Herrscher eines der Nachfolgereiche Alexanders und Begründer der ägyptischen Dynastie der Ptolemäer. Manchmal gibt es auf dem Karriereweg eben merkwürdige Abzweigungen.

 

Massenhochzeit

In Susa ging Alexander noch einen Schritt weiter. Er selbst heiratete Stateira, die Tochter des Dareios, die ja schon früh bei Issos in seine Gefangenschaft geraten war, sowie die ebenfalls bei Issos gefangen genommene Parysatis (gest. vielleicht 323 v. Chr.), eine Tochter von Artaxerxes III. Mindestens 80 der ihn begleitenden makedonischen Adeligen heirateten ebenfalls persische Frauen, mehr oder weniger freiwillig, genauso wie 10.000 Soldaten heiraten durften oder mussten. Diese Massenhochzeit von Susa hatte das Ziel, eine gemeinsame Führungsschicht zu bilden und auch die normalen Menschen in eine Gemeinsamkeit zu zwingen. Ehen mit Barbaren waren in Griechenland unüblich und die Makedonen, unter Philipp gerade erst »vollwertige Griechen« geworden, mögen daran gedacht haben, zumal die Hochzeiten nach persischem Ritus vollzogen wurden.

 

Es bleibt unruhig

Auf jeden Fall war Alexander für die Makedonen immer weniger »ihr« König. Es wurde nicht besser, als er ihnen erlaubte, in die Heimat zurückzukehren. Alle wollten es, aber eigentlich schon im Triumph, angeführt von Alexander. So fühlten sie sich als überflüssig vom Hof gejagt. Das machte keinen Spaß. Es kam sogar zu einer kleinen Revolte in der am Tigris gelegenen Stadt Opis. Alexander drohte mit dem Einsatz persischer Soldaten, man beruhigte sich danach schnell. Ein merkwürdiges Zeichen war es gleichwohl.

 

Auch für Alexander lief nicht alles nach Plan. Sein Geliebter, der General Hephaistion (um 356 bis 324 v. Chr.) starb in Ekbatana nach einem Trinkgelage. Neben seinen drei Frauen pflegte Alexander, wie viele andere Griechen auch, die homoerotische Liebe. Auch hier reagierte der König sehr emotional, der Arzt wurde gekreuzigt, er selbst hungerte über Tage, schor seinen Kopf und verlangte, dass man auch den Pferden und Eseln Schweif und Mähne abschnitt. Es wird nicht geholfen haben. Seine Trauer wandelt sich in Wut und die bekamen die in den Bergen bei Ekbatana lebenden Kossaier, vielleicht Nachfahren der Kassiten, die uns schon mal über den Weg gelaufen sind, zu spüren.

 

Gold und Geld

Neben der versuchten Verschmelzung der Kulturen war die Auflösung des persischen Thronschatzes eine zweite wichtige Maßnahme Alexanders in seiner Rolle als politischer Herrscher. Er ließ das Gold in Münzen prägen und sorgte durch diese deutliche Erhöhung der Geldmenge für einen Wirtschaftsboom. Mehr Gold und Geld im Umlauf bedeutete mehr Handelstransaktionen im gesamten Reichsgebiet und bei den Handelspartnern, insbesondere auch im Mittelmeerraum. Wir sparen es uns, auf die Unterschiede zu manch schnöder Gelddruckpolitik hinzuweisen.

 

Remigration?

Weniger erfolgreich war eine dritte Maßnahme, mit der Alexander vielleicht seinen Großmut unter Beweis stellen wollte. Der Schuss ging aber nach hinten los. Anlässlich der Olympischen Spiele 324 v. Chr. ordnete er an, dass alle Verbannten wieder in ihre Heimatstädte zurückkehren dürften. Das schmeckte vielen in diesen Poleis nicht, insbesondere Athen muckte auf. Man hatte 365 v. Chr., also vor 40 Jahren Samos von den Persern zurückerobert, die Bewohner vertrieben und eigene Landsleute dort angesiedelt. Wenn die Vertriebenen jetzt alle zurückkämen und ihren Besitz einforderten, müsste man den im Zweifel ja wieder hergeben. Ein blöder Gedanke.

Es mag auch gut sein, dass Alexander nicht das Wohl der Vertriebenen im Sinn hatte, sondern, dass er Wege suchte, die griechischen Poleis zu schwächen. Hier war er ja nur Vorsitzender im Rat des Korinthischen Bundes. Ein unangreifbarer Halbgott, als der er sich fühlte, wird mit so einer profanen Rolle nicht zufrieden gewesen sein.

 

Noch ein Feldzug?

Was man am besten kann, tut man am liebsten. Also rüstete er für einen Feldzug, diesmal gegen Arabien, die Halbinsel mit viel Wüste südlich des Zweistromlandes. Nach den Erfahrungen des Rückzugs aus Indien werden seine Soldaten nur wenig Lust auf dieses neue Abenteuer gehabt haben. Die Unruhe im gesamten Reich Alexanders wuchs. Die Athener wollten über die Rückkehr der Verbannten verhandeln, die gerade neu gewonnenen indischen Provinzen fielen sehr schnell wieder ab, die Thraker hatten in der Heimat ein makedonisches Heer deutlich geschlagen, Olympias, Alexanders Mutter, war immer noch im Zwist mit dem Regenten Antipatros, alles Dinge, um die man sich kümmern müsste. Aber alles auch irgendwie zu kleinteilig für Alexander.

 

Tod

Kurz vor seinem 33. Geburtstag starb Alexander der Große am Abend des 10. Juni 323 v. Chr. in Babylon. Nach einem der vielen Feiern, diesmal ein Gastmahl zu Ehren des Admirals Nearchos, fiel Alexander in ein Fieber, von dem er sich nicht mehr erholte.

 

Wir wissen nicht, ob ihm nicht doch gelungen wäre, die Fähigkeit, das von ihm gewonnene Riesenreich wirklich zu regieren, zu entwickeln. Sein Hochmut, seine Unbeherrschtheit in einzelnen Situationen sprechen eher dagegen. Auf der anderen Seite hätte er seine Siege nie errungen, wenn er nicht auch strategisches Können, Diplomatie und Führung in exzellenter Weise beherrscht hätte.

 

Jeder Tod ist ein Verlust. Wir müssen aber ein wenig nachdenken, ob wir Alexanders Ableben als Tragödie betrachten wollen oder als Befreiung. Wir nehmen uns dafür Zeit und schauen dann das nächste Mal, was aus seinem zusammeneroberten Riesenreich wurde.