EINE WELTGESCHICHTE

VOM URKNALL BIS MORGEN


Auf unserer Reise durch die Weltgeschichte haben wir mit dem Urknall begonnen, staunend die Entstehung des Lebens und die Entwicklung des Menschen beobachtet und sind über Mesopotamien und Ägypten in die Zeit der historischen Geschichtserzählung eingestiegen. Nachdem wir uns mit der griechischen Antike beschäftigt haben und mit Alexander bis nach Indien gezogen sind, sind wir jetzt im Römischen Reich unterwegs.

Auf der Seite "Warum? Wie ? Was?" kannst Du sehen, was die nächsten Kapitel sein werden.

 

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Die Folgen bauen aufeinander auf. Neueinsteiger im Zweifel also auch gerne mal in die Vorfolgen zurückblättern.


Der Unterschied zwischen Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft ist eine Illusion, wenn auch eine sehr hartnäckige.

Albert Einstein


Die aktuelle Folge

(83) Octavians Sieg

Octavian bereitet das Feld

Während Antonius im Osten unterwegs war, konnte Octavian in Rom das Feld für die letzte Auseinandersetzung vorbereiten. Marcus Antonius hatte aufgrund seiner Erfolge und als alter Kampfgefährte Caesars viele Anhänger. Octavian flogen die Herzen dagegen nicht so so, wohl auch bedingt durch seine rücksichtslose Verhaltensweise beispielsweise nach der Schlacht von Philippi. Also bemühte er sich, die Stimmung zu drehen. Er gab dem Volk Brot – nach der Niederlage von Sextus Pompeius funktionierte die Versorgung wieder – und investierte viel in die Infrastruktur von der Trinkwasserversorgung bis zum Straßenbau. Er führte seine Legionen in den Jahren 35 bis 33 v. Chr. in Dalmatien zu ein paar leichten Siegen, trainierte dadurch nebenbei auch seine Soldaten. Er schlachtete die im Mai oder Juni 32 v. Chr. auch offiziell vorgenommene Scheidung Antonius‘ von seiner Schwester Octavia Minor aus und stellte seinen Triumvirats-Kollegen als Kleopatras hörigen Liebhaber dar, der zudem im Osten die römischen Provinzen an irgendwelche Klientelkönige und eben Ägypten verschleudert.

 

Im Jahr 32 v. Chr. wurden zwei Anhänger des Antonius, Gnaeus Domitius Ahenobarbus (gest. 31 v. Chr., amt. 32 v. Chr.) und Gaius Sosius (gest. nach 17 v. Chr., amt. 32 v. Chr.), Konsuln. Auch im Senat tobte die Propagandaschlacht. Sosius punktete bei seiner Antrittsrede in Abwesenheit Octavians mit dem Angebot, dass Antonius,  nachdem das Triumvirats Ende 33 v. Chr. ausgelaufen war, bereit sei, alle Vollmachten abzugeben, so Octavian dies denn auch täte. Die Herzen der Republikaner jubelten. Allerdings konnte Octavian einen entsprechenden Senatsbeschluss durch das Veto eines ihm treuen Volkstribuns verhindern.

 

In der folgenden Sitzung trat dann Octavian selbst auf. Er klagte Antonius an und kündigte für die nächste Sitzung entsprechende Beweise an. Seinen Auftritt untermauerte er dadurch, dass er sich durch einige bewaffnete Kämpfer begleiten ließ. Die Anhänger Antonius hatten den Subtext der Szene wohl verstanden. Auch die Herzen der Republikaner jubelten nicht mehr. Etwa 300 Senatoren sollen nach diesem Auftritt Rom verlassen und zu Antonius gereist sein, der sich gerade in Ephesus aufhielt. Die Zeit der Proskriptionen war nicht vergessen. Octavian war damit viele Gegner los und nahezu unumschränkter Herrscher in der Hauptstadt. In Ephesus überredete Ahenobarbus Antonius, Kleopatra nach Hause zu schicken, wahrscheinlich, um Octavians Propaganda die Angriffsspitze zu nehmen. Es nutzt nichts mehr.

 

Den Schlusspunkt in Rom setzte währenddessen Octavian, in dem er – widerrechtlich zwar, aber wen kümmerte das noch – das Testament des Antonius öffnen und verlesen ließ. Zwei Überläufer von Antonius hatten ihn vorab über den Inhalt informiert. Dass Antonius die Kinder Kleopatras mit römischen Gebieten beerbte, ihren gemeinsamen Sohn mit Caesar als legitimen Erben anerkannte – was den Adoptivsohn Octavian natürlich ärgerte – und selbst in Alexandria neben der ägyptischen Pharaonin beerdigt werden wollte, war nach der propagandistischen Vorbereitung zu viel für die römische Bevölkerung und die verbliebenen Senatoren.

 

Antonius wurde aller Ämter enthoben und Kleopatra zur Staatsfeindin erklärt. Das bedeutete Krieg zwischen Rom und Ägypten. Geschickt war es Octavian gelungen, aus dem persönlichen Machtkampf einen staatspolitischen Konflikt mit einem anderen Land zu machen. Er konnte jetzt mit dem Segen des römischen Staates seinen Kontrahenten bekriegen. Seine Strategie wäre sicherlich schwieriger umzusetzen gewesen, wenn Antonius wie von Ahenobarbus vorgeschlagen, sich mehr von Kleopatra distanziert hätte, und wenn er vor allem in Rom präsent gewesen wäre.

 

Krieg gegen Ägypten

Da das Triumvirat bis Ende 33 v. Chr. befristet war, ließ sich Octavian für 32 v. Chr. zum »Führer Italiens« (dux italiae) ausrufen, dux und nicht rex!,  und übernahm 31 v. Chr. das Konsulat. Kurz danach begann der sogenannte Ptolemäische Krieg gegen Ägypten. Dieser fand in Griechenland statt, wo sich Antonius aufhielt. Man mag fragen, warum er nicht versuchte, die Initiative zu ergreifen und nach Italien überzusetzen. Ob er zu langsam war, ob Kleopatra abriet, die die ja auch die Ägypten schützende Armee nicht zu weit entfernt von den eigenen Grenzen sehen wollte, ob die italienischen Häfen zu stark befestigt waren, Theorien gibt es viele. Antonius hatte seine aus Kleinasien kommenden Truppen entlang der griechischen Westküste vom Südzipfel des Peloponnes bei Methone bis hoch nach Korfu positioniert, das Hauptquartier lag bei Actium am Ambrakischen Golf nördlich der Insel Leukas gut 100 Kilometer südlich der heutigen griechisch- albanischen Grenze.

 

Octavians Freund und General Marcus Vipsanius Agrippa gelang es Anfang 31 v. Chr., nach Griechenland überzusetzen und Methone zu erobern. Er arbeitete sich langsam die Küste nach Norden vor, während Octavian unbehelligt nördlich von Korfu landen konnte. Antonius war zu diesem Zeitpunkt noch in Patras am Eingang zum Golf von Korinth und von der Schnelligkeit seines Gegners überrascht. Octavian zog nach Süden, eroberte dabei Korfu.

 

Man traf sich schließlich an der Einfahrt zum Ambrakischen Golf, in welchem Antonius‘ Flotte unversehrt lag. Octavian schlug sein Lager auf der nördlichen Seite der Einfahrt zu diesem Golf auf, seine Flotte ankerte davor und versperrte den Schiffen im Golf den Weg nach draußen. Ihm kam zugute, dass Agrippa auch die vorgelagerte Insel Leukas erobern konnte, womit auch für seine Flotte ein sicherer Hafen existierte. Es war ja noch Winter und die See häufig stürmisch. Octavian setzte in Folge auf eine Seeschlacht, Antonius wollte sich lieber an Land auseinandersetzen. Also wurde taktiert, um den jeweils anderen in eine für ihn ungünstige Lage zu bringen. Aber zunächst scheiterten alle Versuche, Bewegung in die Sache zu bringen, zum Beispiel der von Antonius, Octavian durch eine Umfassungsaktion von hinten anzugreifen. Die Situation war insgesamt für Antonius unangenehmer, da seine Versorgungslinien zur See gekappt waren und das Hinterland eher dünn besiedelt und unfruchtbar war. Je länger die Seeblockade dauerte, desto mehr litten die Soldaten. Es wurde Sommer, das Sumpfklima am Golf setzte den Legionären zusätzlich zum Hunger zu.

 

So kam es vermehrt zu Überläufern, ganze Einheiten wechselten die Seiten zu Octavian.

Für Antonius gab es nun zwei Optionen. Eine vollständige Vernichtung des Gegners war nicht mehr möglich. Es kam jetzt darauf an, einen Durchbruch zu schaffen, um sich an anderer Stelle neu organisieren zu können. Dies konnte man zu Land in Richtung Makedonien versuchen, oder man schaffte es, die Seeblockade zu überwinden. Ob Kleopatra in ihrer Sorge um ihre Heimat den Ausschlag gab, wissen wir nicht. Auf jeden Fall entschied sich Antonius für den Durchbruch mit seiner Flotte.

 

Ende August 31 v. Chr. setzte Antonius alles auf eine Karte setzen und versuchte also, die Seeblockade zu durchbrechen. Octavian bekam die Seeschlacht, die er gewollt hatte,  die Entscheidungsschlacht von Actium. Wenn Du den Schinken von 1963 mit Elizabeth Taylor und Richard Burton (1925 bis 1984) noch im Kopf hast, wirst Du Dich erinnern, dass Kleopatra irgendwann, als das Schiff von Antonius Flammen gefangen hatte, abdrehte und nach Ägypten floh, worauf Antonius seine Flotte im Stich ließ und ihr folgte. Ganz so war es nicht.

 

Schlacht von Actium

Die ersten Schiffe, die am 2. September 31 v. Chr. aus dem Golf herausfuhren, mussten sich der Angriffe von Octavians kleineren, aber wendigeren Booten, Liburnen genannt, erwehren. Agrippa, der Feldherr Octavians, lockte die Antonianer auf die hohe See, was die Schlachtordnung in die Breite zog, und es seinen Liburnen gestattete, zwischen die schweren Schiffe Antonius‘ zu stoßen. Dabei konnten sie bei einigen zwar das Ruderwerk zerstören und sie so manövrierunfähig machen. Es gelang Octavians Schiffen aber nicht, sich vollständig durchzusetzen, da sie dann doch auch anfällig für die massiven Gegenangriffe aus den größeren Schiffen Antonius‘ waren. Kleopatra hatte sich mit ihrer 60 Schiffe starken Flotte die ganze Zeit zurückgehalten. Sie wartete auf einen günstigen Moment für den gewünschten Durchbruch. Als sich auf dem rechten Flügel eine Lücke bot, nutzte sie diese konsequent und erfolgreich. Mit der Kriegskasse an Bord wurde Kurs Richtung Ägypten gesetzt. Antonius verließ darauf sein Flaggschiff, uns segelte der ägyptischen Königin, seiner Geliebten hinterher. Damit hatte er sein primäres Ziel erreicht, mit Kleopatra und der Kriegskasse zu entkommen. Wir lassen mal offen, was ihm wichtiger war. Bei Richard Burton waren wir uns zu der Zeit noch ganz sicher.

 

Antonius' Flotte kämpfte unterdes weiter. Die Flucht ihres Anführers war nicht das Zeichen zur Aufgabe. Octavians Hoffnung, sich eines Großteils der Schiffe bemächtigen zu können, zerschlug sich. Erst als er befahl, den Gegner mit Brandgeschossen anzugreifen, ergab sich der überlebende Rest. 5.000 Männer waren ertrunken, erschossen, verbrannt oder im Rauch erstickt.

 

Antonius verliert seine Legionen…

Die Landheere waren bei dieser Schlacht reine Zuschauer. Als Publius Canidius Crassus (gest. 30 v. Chr., amt. 40 v. Chr.), der Heerführer von Antonius Truppen, merkte, wie der Hase lief – oder besser: der Fisch schwamm – packte er seine Sachen und zog mit seinen immerhin 19 Legionen gen Makedonien. Schon nach sieben Tagen wurde er eingeholt. Er selber konnte fliehen, seine Legionen schlossen sich Octavian an. Es ist immer besser, auf der Seite des Siegers zu stehen.

 

Octavian war zweifelsohne der Sieger des Machtkampfes, auch wenn sich Antonius mit seinem Portemonnaie durch die Flucht nach Ägypten aus einer brenzligen Situation hatte retten können. Der Machtkampf war dennoch faktisch entschieden. Octavian hatte Schritt für Schritt alle seine Gegner ausgeschaltet und war nun der unbestrittene Führer des Römischen Reiches. Unbestritten? Das gallische Dorf lag diesmal im Südosten und war ein reiches Land. Solange Kleopatra und Antonius in Ägypten herrschten, konnte er seiner Sache am langen Ende nicht sicher sein.

 

Antonius war ein gebrochener Mann. Auf dem Weg nach Ägypten wollte er noch vier seiner Legionen aus Nordafrika abholen, musste aber feststellen, dass auch diese zu Octavian übergelaufen waren. Auch die von ihm in Kleinasien und Syrien installierten Klientelherrscher wechselten die Seiten, selbst Herodes, den er immer – auch gegen Kleopatras Willen – gestützt hatte, wandte sich ab.

 

…und wird depressiv

Zurück in Alexandria zog sich Antonius zunächst zurück und lebte seine Depression. Kleopatra war aktiver. Sie plante eine Flucht nach Indien, die beide aber letztlich nicht antreten konnten. Ihre Schiffe waren von den in der noch heute berühmten Felsenstadt Petra lebenden arabischstämmigen Nabatäern verbrannt worden, die so dem römischen Statthalter in Syrien eine Freude machen konnten. Zumindest überredete Kleopatra irgendwann Antonius, der sich allein in einem Haus verkrochen hatte, doch wieder zu ihr in den Palast zu ziehen.

 

Octavian braucht Geld…

Octavian hatte nach der Schlacht das Problem, die Soldaten zu bezahlen. Antonius' Kriegskasse war ja leider nicht in seine Hände gefallen. Er schickte die älteren Legionäre erst einmal mit Agrippa zurück nach Rom in der Hoffnung, dass sich dort eine Lösung fände. Gefestigt war seine Macht allerdings auch in der Hauptstadt noch nicht. Erst kürzlich hatte sein dort sein Freund Gaius Maecenas (68 bis 8 v. Chr.) ein Komplott des Sohns des entmachteten dritten Triumvirn Lepidus aufgedeckt. Octavian musste jedoch seinen Freunden vor Ort vertrauen, dass sie die Lage im Griff behielten. Er selbst musste in den Osten, um die Sache mit Antonius endgültig zu klären.

 

Den Winter 31/30 v. Chr. verbrachte er auf Samos, wo er die Klientelkönige in Syrien und Kleinasien je nach ihrer bisherigen Haltung bestrafte oder belohnte. Da wundern die Seitenwechsel, die Antonius zusätzlich deprimierten, nicht.

 

Octavian musste seinen Aufenthalt dann aber doch unterbrechen und nach Italien zurückfahren, da die Legionäre meuterten. Es gelang ihm, eine gewisse Beruhigung durch Geldzahlungen aus der bisherigen Kriegsbeute zu erreichen, im Großen und Ganzen musste er sie aber vertrösten. Erst mit den noch zu gewinnenden Schätzen aus Ägypten wäre er in der Lage, alle Forderungen hinreichend zu bedienen. Man vertraute ihm.

 

…und will den Sack zumachen

Nach einem Monat konnte er wieder aufbrechen, die Beruhigung der aufgeheizten Situation müssen wir als Leistung hoch anerkennen. Nun hieß es, Nägel mit Köpfen zu machen und endlich nach Ägypten zu ziehen.

 

Was wir wissen, ist, dass Octavian über Syrien von Nordosten kam, während sein General Gaius Cornelius Gallus (etwa 70 bis 26 v. Chr.) Ägypten von Westen anging. Beide kamen relativ ungehindert bis vor Alexandria, auch wenn Antonius die Kavallerie Octavians vor der Stadt in einem Gefecht besiegen konnte. Das half nichts mehr. Kurz vor der großen Schlacht am 1. August 30 v. Chr. ergaben sich die ägyptische Flotte und die Reiterei, worauf das Heer keine Chance mehr hatte und schnell geschlagen wurde.

 

Geschafft

Wie der Ablauf danach genau war, ist hinter den Legenden rund um Octavians Sieg verborgen. Antonius stürzte sich auf jeden Fall in sein Schwert – ob von Kleopatra dazu getrieben oder nicht -, die ägyptische Königin wurde gefangen genommen und nahm sich in der Haft nach zwölf Tagen auch das Leben. Die Sorge, die Octavian umgetrieben hat, dass sie vorher ihre Schätze vernichten könnte, war unbegründet. Er und die Soldaten, die auf ihr Geld warteten, konnten aufatmen. Caesars Sohn, durch seine Adoption quasi sein Halbbruder, ließ er umbringen, genauso wie Marcus Antonius Antyllus (47 bis 30 v. Chr.), den ältesten Sohn von Antonius. Potentielle Rivalen konnte er nicht gebrauchen, und dass er eine sehr, sagen wir mal: zielorientierte Handlungsweise hatte, die vor Morden nicht zurückschreckte, das wissen wir schon länger. Da mutet es fast milde an, dass die noch kleinen Kinder, die Kleopatra mit Antonius hatte (Alexander Helios, Kleopatra Selene II. (um 40 bis etwa 5. v. Chr.) und Ptolemäus Philadelphos (36 bis 29 v. Chr.)), weiterleben durften. Kleopatra Selene machte durch die Heirat mit Juba II. (48 v. Chr. bis 23 n. Chr., reg. 30 v. Chr. bis 23 n. Chr.), König von Numidien und Mauretanien, noch richtig Karriere. Von den Gefolgsleuten von Antonius überlebten auch einige, aber längst nicht alle.

 

Das war das Ende der römischen Bürgerkriege, die das Land über einhundert Jahre geprägt hatten. Es war eine Zeit des massiven Umbruchs des Staatswesens, in denen aber auch das Römische Reich, so wie wir es imaginieren, wenn dieser Begriff verwendet wird, entstand. Nach den ersten Kolonien, die im Wesentlichen durch die Punischen Kriege entstanden, gehörten nun Gallien und der gesamte Osten zum Reich. Octavian beendete die jahrtausendalte Tradition eines ägyptischen Königtums. Die Dimension dieser Aussage erkennen wir daran, dass Kleopatra uns zeitlich näher ist als den Pharaonen, die die Pyramiden bauten. Es war schon ein Einschnitt in der Geschichte. Aus Ägypten wurde nun doch eine Provinz, die er sich persönlich unterstellte – auch um zu vermeiden, dass ein Statthalter sich in dem reichen Land eine Basis für einen Angriff auf seine, Octavians Machtposition schaffen könnte.

 

Wie gestaltete er nun diese Position aus? Aus dem Schicksal Caesars hatte er gelernt, dass es gefährlich war, sich zu sehr als Autokrat, als König zu gerieren. Also suchte er einen Weg, die Verfassung formal einzuhalten, aber seine Macht zu festigen. Im Jahr 28 v. Chr. hob er die unrechtmäßigen Verfügungen, die er in der Zeit des Triumvirats getroffen hatte, auf. Am 13. Januar 27 v. Chr. wurde in einem offiziellen Staatsakt die Zeit der Bürgerkriege und der damit verbundene Ausnahmezustand beendet. Octavian legte die Macht in die Hände von Senat und Volk: Die Republik war gerettet.

 

Ein typischer Fall von Denkste. In den nächsten Blogfolgen werden wir uns nun mit dem römischen Kaiserreich auseinandersetzen, das zunächst gar nicht so hieß.

Nun freilich starren Sinnes zu behaupten, dass das, was ich gesprochen habe, auch unbedingte Wahrheit sei, das schickt sich nicht für einen, der zu denken pflegt.

Platon