Ursprünge Wir haben schon mehrfach erwähnt, dass an Silvester 406/407 die Vandalen im Verein mit den Sueben und Alanen den Rhein überquert haben und in das Weströmische Reich eingefallen sind. Nun wollen wir endlich schauen, wie es ihnen danach erging. Die Sueben hatten ihre Siedlungsgebiete ja in relativer Nähe, für Vandalen und insbesondere die nichtgermanischen Alanen war die Anreise etwas komplizierter. Diese waren von den Hunnen aus ihrer Heimat am Kaukasus vertrieben worden und...
Sicher leben in Spanien Die Franken hatten die Westgoten aus Gallien nahezu vollständig vertrieben, lediglich ein Septimanien genanntes Stück an der Mittelmeerküste von den Pyrenäen bis etwa zur Rhônemündung verblieb ihnen. Dies war vor allem dem Eingreifen der Ostgoten zu verdanken, die mit Theoderich nun auch die politische Führung im Westen übernahmen. Als Hauptwohnsitz hatten sich die Westgoten in Spanien ein komfortables Quartier geschaffen. Damit waren sie fürderhin fest im...
Die Goten dürfen einreisen… Wie wir wissen, führte Athanarichs christenfeindliche Politik zu einer Abspaltung einer Oppositionsgruppe unter Fritigern. Danach gewann dann der Abwehrkampf gegen die Hunnen zunehmend an Bedeutung. Athanarich wehrte sich nach Kräften gegen die Eindringlinge, musste sich aber schließlich in die Karpaten zurückziehen. Auch Fritigern sah am langen Ende wenig Chancen, die Hunnen zu besiegen, und suchte stattdessen den Ausgleich mit Rom. 376 erlaubt ihm Valens,...
Odoaker wird König Wir haben das letzte Mal den Niedergang der Weströmischen Reiches erlebt. Der letzte Totengräber war Odoaker, ein Skire. Die Skiren waren ein im Osten siedelndes germanisches Volk, das Opfer des Hunnensturms geworden war. Als Anführer einer aus Foederaten gebildeten Truppe forderte er eine größere Berücksichtigung bei den Versorgungsleistungen, den annona, hauptsächlich wohl Siedlungsland. Sein Vater Edekon war einer der führenden Männer an Attilas Hof gewesen, wo...
Schattenkaiser Wir wollen nun mit dem Weströmischen Reich zu Ende kommen. "Rom" war für alle Beteiligten immer noch der gedankliche Bezugspunkt allen Denkens und Handelns, faktisch lief die Geschichte in Europa aber zunehmend am Reich vorbei. Insbesondere die Bedeutung der Herrscher im Westen schnurrte immer mehr zusammen. Von den letzten Kaisern brauchen wir uns eigentlich keinen zu merken, manche sprechen von »Schattenkaisern«. Machen wir es also schnell. Auf Valentinian III. folgte 455...
Aëtius' Aufstieg Wir haben das letzte Mal gesehen, dass Valentinian III. und seine Mutter Galla Placidia sich gegen Johannes hatten durchsetzen können. Für ihren Sohn übte danach Galla Placidia die Herrschaft aus, musste aber akzeptieren, dass mit Flavius Aëtius sich ein ehemaliger Unterstützer Johannes' als führender Heermeister durchsetzen konnte. Ende 433 war Aëtius der unumschränkte Herrscher im Weströmischen Reich. 435 erhielt er – oder besser: nahm er sich – den Titel...
Wir haben das letzte Mal Stilicho, den starken Mann im Weströmischen Reich, relativ abrupt sterben sehen. Für das Reich war dies sicherlich erst einmal eine Schwächung. Alarich vor Rom (1) Alarich wusste die Situation zu nutzen. Die Stimmung im Weströmischen Reich war nach dem Tod des Halbvandalen Stilicho deutlich gegen die fremdländischen Bundesgenossen gerichtet. Der Foederaten-Vertrag mit Alarich wurde dementsprechend gekündigt. Viele in der römischen Armee dienende Nicht-Römer...
Die Begleitung der Hunnen in ihr bitteres Ende hat uns zeitlich ein wenig nach vorne getragen. Die Westgoten, die dabei ja eine entscheidende Rolle gespielt haben, hatten wir beispielsweise noch gar nicht in Gallien vermutet. Wir wollen nun ein wenig nachholen. Ravenna wird Hauptstadt Als wir das Römische Reich vor einigen Folgen verließen, hatten im Jahr 395 die Söhne Theodosius I. gerade den Thron bestiegen. Arcadius herrschte in Konstantinopel für das Oströmische und Honorius in Italien...
Attila hat Ziele Attila hatte eingesehen, dass die bisherige Strategie der Hunnen, plündernd durch die Welt zu ziehen, an ihr Ende gekommen war. Auch wenn man den Römern immer größere Tribute abpressen konnte, war dieser Weg doch endlich - und anstrengend. Geschickter schien es, statt irgendwelcher Tribute gleich die Kontrolle über das gesamte Reich zu erlangen. Er hatte eine Reihe von Beispielen erlebt, wie man als Heermeister die eigentliche Regie führen kann. Als größtes Hindernis...
In der letzten Folge haben wir die ersten Überfälle der Hunnen auf das Gebiet des Römischen Reiches erlebt. Zunächst hatten sich die Steppenkrieger zwar wieder zurückgezogen, aber damit war das Problem nicht aus der Welt. Weitere Überfälle folgten, auch wenn diese erst einmal erfolgreich abgewehrt werden konnten. Ein Kammerherr besiegt die Hunnen, ein Heermeister unterliegt So gelang es Eutropios (gest. 399), dem wichtigsten Berater von Arcadius, im Jahr 397 einen hunnischen Angriff im...